Mittendrin oder eher am Rand?

Claudia Schubert stellt fest, dass das Dazugehören in einer Gemeinde viel mit Kleingruppen zu tun hat.

Stell dir eine Stadt aus Bauklötzen vor. Diese Stadt ist deine Gemeinde. Und nun bekommst du einen Bauklotz in die Hand – das bist du. Wo stehst du in dieser Stadt? Mitten drin? Oder eher etwas außerhalb? Stehst du allein oder bei anderen?
Diese Aufgabe, die der Einstieg in ein Seminar unserer Gemeinde war, hat mich jahrelang begleitet. Und ich muss feststellen, dass es über die Jahre durchaus unterschiedlich war, wie ich mich positioniert hätte. Da waren die Zeiten, wo ich mitten drin war, immer dabei, am Puls der Gemeinde. Niemals hätte ich gedacht, dass ich mich Jahre später fast schon außerhalb der Stadt befinde. Im Nachhinein sehe ich, dass das viel mit meiner persönlichen Lebenssituation damals und meinen begrenzten Kapazitäten zu tun hatte. Was ich aber auch festgestellt habe – es hatte etwas damit zu tun, ob ich Teil einer Kleingruppe war. Und auch mit der Kultur der Kleingruppe.

Gehöre ich dazu? Das war meine Frage. Für Gott ist klar, wer dazu gehört: Jedes seiner Schafe – auch die schwarzen und auch die, die sich verlaufen haben. Er ist der Hirte, der alle seine Schafe kennt, der den verlorenen nachgeht und sie zurück zur Herde bringt. In unseren Hauskreisen dürfen wir ihm Hilfestellung leisten. Wir können Menschen Heimat geben, Weideplatz sein und zum Leben erwecken, was für Gott längst klar ist: Du gehörst dazu! Könnte ich die letzten Jahre zurückdrehen, würde ich eine Sache definitiv anders machen: Gerade in den herausfordernden Zeiten würde ich mir einen Hauskreis suchen.

Claudia Schubert ist Theologie-Studentin beim IGW und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Töchtern in der Nähe von Hildesheim.