Nicht müde werden …

Marga Haß erfrischt Leitende mit einem Gedicht.

Es gibt ein Gedicht von Hilde Domin, das mir sehr viel bedeutet. Ich versuche, die Botschaft dieser Zeilen von Zeit zu Zeit an andere Leitenden weiterzugeben. Ich erlebe um mich herum eine große Müdigkeit. Alle sind feste beschäftigt. Wahrscheinlich aus gutem Grund und total nachvollziehbar. Vielleicht tun diese Zeilen gerade dann gut:

Nicht müde werden sondern
dem Wunder
leise
wie einem Vogel
die Hand hinhalten.

Mich ermutigt dieses Gedicht, wieder neue Kraft zu schöp- fen. Mich nicht der Müdigkeit zu ergeben. Ich wünsche mir neue Hoffnung und neue Ideen – auch für unsere Leiter, die Woche für Woche Hauskreise leiten. Am liebsten durch eine Begegnung mit Gott selbst.

Es wäre so klasse, wenn der Hauskreis eben nicht auch noch auf der „ToDo“-Liste steht, um ihn einfach abzuhaken oder auch eben noch „mitzunehmen“. Ich möchte mir die Menschen in meiner Gruppe wieder zum Anliegen machen, sie mir etwas kosten lassen. Frisch und mutig zu leiten bedeu- tet, das Ziel und die Vision im Auge zu behalten … und die anderen fantasievoll und doch stetig genau daran zu erinnern, warum es uns gibt.

Und wenn phasenweise der ganze Hauskreis müde und vielleicht auch krank und resigniert zu sein scheint, dann braucht es eine Ermutigung, gemeinsam die Hände aufzuhal- ten und Gott zu bitten, dass er ein Wunder schenkt. Gerne ein leises – und noch lieber ein lautes, sichtbares Wunder.

Und manchmal beginnt das Wunder mit einem ersten Schritt in die Richtung, die einen wieder inspiriert und neu ausrichtet. Weil in Gott eine Hoffnungsperspektive liegt, die unseren müden Augen manchmal noch verborgen ist.

Marga HassMarga Haß ist leitende Referentin im Marburger Kreis und dort zuständig für etwa 450 Hauskreise.