Umkämpfte Zeit

Manuel Liniger über die Stunden vor Hauskreisbeginn.

Es gibt Dinge im Leben, die laufen wie geschmiert. Die gehen sehr einfach von der Hand. Doch die sehr wichtigen Dinge sind oft keine Selbstläufer. Die Zeit ist sogar stark umkämpft. Das erlebe ich selbst so und höre es auch von anderen. Egal, ob es um Zeit mit der Familie, ein Rendezvous mit dem Ehepartner, ein Treffen mit Freunden oder die Zweisamkeit mit Gott geht – wenn man solche Begegnungen nicht bewusst einplant, finden sie oft gar nicht statt. Und selbst bei guter Planung ist die Gefahr groß, dass man einfach vom Alltag überrollt wird.

Ich denke, diese Zeiten sind gerade darum so umkämpft, weil sie so wichtig sind. Von meinen Kleingruppenleitern höre ich genau das immer wieder und erlebe das auch selbst so: Die Stunden vor den Treffen mit der Small Group sind von Reibereien geprägt oder es kommt manches zusammen, was eigentlich nicht zusammenkommen müsste. Unklarheiten zwischen mir und meiner Frau, Kinder, die gerade jetzt ganz dringend … und natürlich die kurzfristigen Abmeldungen – muss das sein?

Es gibt verschiedene Strategien, wie man dem begegnen kann. Manche hören bewusst Lobpreismusik, um sich auf den Hauskreis einzustimmen. Andere beten selbst oder bitten die Teilnehmer in den Stunden zuvor um Gebet. Doch wir müssen wissen, die Zeit bleibt umkämpft! Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit (Epheser 6,12).

Darum fordert Paulus uns im Epheserbrief auf, die Waffenrüstung anzuziehen, weil wir auch mit Gegenwehr, einem Kampf, rechnen müssen. Wir brauchen keine Rüstung, wenn wir wie die Ritter im Museum herumstehen und verstauben, sondern für den Gegenwind für die umkämpften Bereiche in unserem Leben.

liniger_hkm_400Manuel Liniger ist Leiter der Kleingruppenarbeit in der GvC Chile Hegi in Winterthur.